Glossar

  • Attribut

    Ein Attribut ist eine Eigenschaft oder Merkmal.

    Für einen Strassendatensatz könnten beispielsweise folgende Attribute erfasst werden.

    • Name
    • Strassentyp
    • erlaubte Geschwindigkeit
    • Durchschnittlicher Tagesverkehr (DTV)
    • Gefälle
    • Breite
    • Länge

    Die Ausprägungen (Name: Dornacherstrasse) in einem Objekt werden als Attributwerte bezeichnet.

  • Dateiformat

    In einem GIS können unterschiedliche Dateiformate für die Erfassung, Verwaltung, Analyse und Darstellung eingesetzt werden.

    Zum Beispiel:

    Rasterdaten

    • GeoPackage (.gpkg)
    • Graphics Interchange Format (.gif)
    • JPEG File Interchange Format (.jpg)
    • Tagged Image File Format (.tif/.tiff)

    Vektordaten

    • GeoPackage (.gpkg)
    • Shapefile (.shp + .shx + .dbf)
    • AutoCAD Drawing (.dwg)
    • GPS Exchange Format (.gpx)

    Sachdaten

    • Comma-separated values (.csv)
    • DataBase File (.dbf)
    • Textdatei (.txt)

  • Datenkatalog

    Ein Datenkatalog ist eine zentrale Informationsquelle.

    Ein Datenkatalog kann als Wegweiser verstanden werden, welche alle für den Zugriff und Nutzung der Daten notwendigen Informationen bereitstellt, d.h. die Metadaten. Der Schweizer Datenkatalog für Open Government Data (OGD) ist opendata.swiss.

  • Datenmodell

    «Aufgrund der Komplexität der realen Welt muss durch das Datenmodell eine geeignete Vereinfachung und Abstraktion durchgeführt werden» (Ehlers und Schiewe 2012: 42).

    In einem GIS werden folgende Datenmodelle eingesetzt: Rasterdaten, Vektordaten und Sachdaten (Tabellen).

    Datentypen und Dateiformate
    Datentypen und Dateiformate

  • Datenqualität

    Die Datenqualität kann mittels folgender Kriterien bestimmt werden:
    • Vollständigkeit
    • Logische Konsistenz (Daten sind widerspruchsfrei)
    • Geometrische Genauigkeit (Lage und Höhe)
    • Zeitliche Genauigkeit
    • Thematische Genauigkeit
    • Herkunft (seriöse Quelle)

    (nach ISO 19157 und Ehlers und Schiewe 2012: 39)

  • Datensatz

    Ein Datensatz ist eine Sammlung von inhaltlich zusammenhängenden Daten. Die dazugehörigen Metadaten werden in einem Datenkatalog gespeichert.

  • Ebene (Layer)

    Gleichartige räumliche Objekte (Strassen, Gewässer etc.) gehören jeweils zur gleichen Ebene. Eine Ebene stellt jeweils ein Sachverhalt/Thema dar und können beliebig kombiniert werden und sind beliebig ein- und ausblendbar.
    Ebenenprinzip
    Ebenenprinzip

  • Geodaten

    Geodaten haben einen räumlichen Bezug und sind mittels Koordinaten auf der Erdoberfläche lokalisierbar. Geodaten besitzen üblicherweise einen Geometrietyp (Punkt, Linie oder Polygon) und Attribute.

  • Geodienst

    Mittels Geodienste können im Internet Geodaten zur Verfügung gestellt werden. Dadurch lassen sich räumliche Daten, welche z.B. der Bund oder die Kantone veröffentlichen, in GIS-Software einbinden.

    Gebräuchliche Standards, welche das Open Geospatial Consortium definiert hat, sind (nicht abschliessend):

    • Web Map Service (WMS)
    • Web Map Tile Service (WMTS)
    • Web Feature Service (WFS)

  • Geographisches Informationssystem (GIS)

    Ein Geographisches Informationssystem (GIS) ist ein computerbasiertes Werkzeug, womit raumbezogene Daten erfasst, gespeichert, bearbeitet, analysiert und visualisiert werden.

  • Geokodierung

    Mit Geokodierung wandeln Sie Strassenadressen in Koordinaten um. Anschliessend können die Daten, welche nun einen Raumbezug aufweisen, auf einer Karte dargestellt werden. Die ‹umgekehrte Geokodierung› bezeichnet die Umwandlung von Koordinaten zurück zu einer für Menschen lesbare Adresse.

  • GeoPackage

    GeoPackage (.gkpg) ist ein offenes plattformunabhängiges Geodatenformat für Vektordaten und Rasterdaten. Entwickelt wurde es vom Open Geospatial Consortium (OGC).

  • Georeferenzierung

    Mit der Georeferenzierung wird für einen Datensatz einen Raumbezug hergestellt. Beispielsweise haben Sie eine gescannte Karte, welche Sie nun mit Koordinaten versehen möchten.
    Ein Referenzpunkt auf der eingescannten historischen Karte (links) entspricht einem Punkt auf der Basemap (rechts).
    Ein Referenzpunkt auf der eingescannten historischen Karte (links) entspricht einem Punkt auf der Basemap (rechts).

    Ein Referenzpunkt auf der eingescannten historischen Karte (links) entspricht einem Punkt auf der Basemap (rechts).

  • GPS

    ‹GPS› steht für Global Positioning System.

    dt.: Globales Positionsbestimmungssystem

  • Metadaten

    Metadaten sind ‹Daten über Daten›. Erst anhand dieser Angaben lässt sich abschätzen, ob die Daten für das eigene Projekt geeignet sind. Mit geocat.ch besitzt die Schweiz einen zentrale Einstiegspunkt, wenn nach Geodaten von Bundesämter, Kantone, Gemeinden und private Firmen gesucht wird.

  • Objekt

    Ein Objekt ist die kleinstmögliche Einheit in einem Vektordatensatz und weisen (vereinfacht) eine dieser Geometrietypen auf: Punkt, Linie oder Polygon. Mehrere Objekte eines Themas werden gemeinsam in einem Datensatz gespeichert.

  • Open Government Data (OGD)

    Open Government Data (OGD) sind offene und somit frei nutzbare Verwaltungsdaten.

    «Ein freier Zugang zu Verwaltungsdaten fördert Transparenz und Partizipation, stärkt die Verantwortlichkeit und trägt zur Steigerung der Wertschöpfung bei, etwa indem Innovationen gefördert oder neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden» (Bundesrat 2018).

  • Rasterdaten

    Rasterdaten bestehen aus Pixel, welchen jeweils Werte zugewiesen werden können. Im Vergleich zu Vektordaten wird deshalb deutlich mehr Speicherplatz benötigt.

    Rasterdaten gibt es vor allem aus folgenden Quellen:

    • Orthofotos
    • Satellitenbilder
    • gescannte Karten

  • Shapefile

    Das Dateiformat Shapefile (auch: Shapes oder Shapefile Feature Class) wurde von ESRI entwickelt und stellt bis heute, trotz diversen Einschränkungen, das wohl meist genutzte Geodatenformat dar.

  • Vektordaten

    Vektordaten bilden räumliche Objekte als Punkt, Linie oder Polygon ab. Im Vergleich zu Rasterdaten werden die Knotenpunkte (x/y) gespeichert. Jedem Objekt können nicht räumliche Informationen (siehe Attribut) hinterlegt werden.

  • Web Feature Service (WFS)

    Mit einem Web Feature Service (WFS) können Vektordaten übers Internet in die GIS-Software eingebunden werden. Ein WFS ermöglich Objektabfragen.

  • Web Map Service (WMS)

    Mit einem Web Map Service (WMS) können Geodaten übers Internet in die GIS-Software eingebunden werden. Die angeforderte Karte wird als Rasterbild dargestellt. Mit einem WMTS (Web Map Tile Service) können die Ladezeiten reduziert weden. Objektbezogene Analysen sind mit einem WMS nicht möglich.

  • Web Map Tile Service (WMTS)

    Mit einem Web Map Tile Service (WMTS) können Rasterdaten übers Internet in die GIS-Software eingebunden werden. Im Gegensatz zu einem WMS werden die Daten bei einem WMTS kachelbasiert bezogen, was deutlich performanter ist. Objektbezogene Analysen sind mit einem WMTS nicht möglich.

Quelle: giswelt (Hrsg.) (2023): GIS-Glossar: Grundlagen und Begriffe. URL: https://www.giswelt.ch/glossar/ [Stand: 01.07.2023]